Die private Krankenversicherung hat ihre Berechtigung, wenn man mitten im Leben steht, gut verdient und einen entsprechenden Lifestyle hat. In diesen Zeiten gehört sie einfach als Asset dazu.
Ab Anfang/Mitte 50 sieht die Sache meist anders aus.
Zu dieser Zeit beginnen viele über den nahenden Ruhestand nachzudenken.
Es werden die Rentenkonten geklärt und alle Sparvermögen angeschaut, Rentenversicherungen, Pensionszusagen, betriebliche Altersvorsorge etc.
Jetzt wird vielen anschaulich, dass mit dem spitzen Stift kalkuliert werden muss.
Eine enorme Belastung stellt später der Beitrag zur privaten Krankenversicherung (PKV) dar.
Warum steigen die Beiträge weiter?
Die PKV leidet wie viele andere Wirtschaftszweige unter der negativen Reproduktionsrate der deutschen Bevölkerung (vgl. Welt-in-Zahlen.de).
Derzeit liegt das deutsche Bevölkerungswachstum bei -0,02 % (d.h. jährliches Bevölkerungswachstum minus 16.484 Bürger).
Hinzu kommt eine ständig steigende Lebenserwartung und teurer medizinischer Fortschritt.
Ethisch, humanistisch ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung zwar eine große Errungenschaft, aber wirtschaftlich ein enormer Kostenfaktor, der über Beiträge finanziert werden muss.
Es fehlen junge Beitragszahler, so dass die Tarife der PKV systematisch überaltern.
Temporär können die Gesellschaften durch Schließung von Tarifen ein wenig gegensteuern, d.h. wer in seinem Tarif bleibt, steigt dann überproportional. Die neuen Tarife werden vom Vertrieb genutzt und mit jungen gesunden Beitragszahlern befüllt.
Somit bleibt für einen Teil Versicherter die PKV attraktiv und für Ältere wird sie zur Kostenfalle.